Dünnbrettbohrer

Ein ungeschickter Handwerker?

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Personen, die es sich gerne (zu) einfach machen und bei der Lösung eines Problems den Weg des geringsten Widerstands gehen, werden gerne als „Dünnbrettbohrer“ bezeichnet. Aber was hat ein Stück Holz damit zu tun?

Herkunft und Bedeutung

Wer sich gerne handwerklich betätigt, kann aus Erfahrung bestätigen: Um Löcher in Holzbretter zu bohren, benötigt man neben dem passenden Werkzeug auch etwas Geschick. Je dicker das Holz, also je tiefer man bohren muss, desto schwieriger wird es.

Ein Loch in eine dünne Spanplatte ist beispielsweise schnell gebohrt, bei dicken Eichenbrettern kommt man oft genug trotz elektrischer Helfer ins Schwitzen. Mit anderen Worten: Wer es sich einfach machen will, vermeidet dicke Bretter und bohrt nur dünne Hölzer!

Im übertragenen Sinn trifft dies auf die Bezeichnung „Dünnbrettbohrer“ für eine Person zu, die Problemen lieber aus dem Weg geht als diese anzupacken oder zumindest nach der vermeintlich am wenigsten aufwändigen Lösung sucht. Auch Faulenzer und Nichtskönner werden oft als Dünnbrettbohrer tituliert.

Ach übrigens, wer im Baumarkt nach einem Dünnbrettbohrer fragt, dürfte wohl leer ausgehen. Zumindest, wenn der Fachberater kein fachlicher Dünnbrettbohrer ist… 😉

Worttrennung

  • Dünn·brett·boh·rer

Aussprache (nach IPA)

  • ˈdʏnbʁɛtˌboːʁɐ

Beispielsätze

Du bist mir vielleicht ein Dünnbrettbohrer!

In der Politik verhindern viele lokalpatriotische Dünnbrettbohrer das Zustandekommen konstruktiver Lösungen.

Als geistiger Dünnbrettbohrer konnte er der Diskussion kaum folgen.