Zeitungsente

Was bedeutet es...

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Hast Du schon einmal von der berühmten Zeitungsente etwas gelesen? Ganz bestimmt. Auch wenn es Dir vielleicht auf den ersten Blick gar nicht klar war.

»Mann beißt Hund!« quakte die Zeitungsente! 😉

Was ist eine „Zeitungsente“?

Als „Zeitungsente“ bezeichnet man absichtliche oder irrtümliche Falschmeldungen in gedruckten Presseerzeugnissen. Dabei kann der gesamte Artikel fehlerhaft sein oder nur (wesentliche) Teile davon.

Mit etwas Phantasie ließe sich der Begriff auch auf andere Medien übertragen. Im Internet spricht man allerdings eher von einem „Hoax“ oder einer „Falschmeldung“.

Besonders das englischsprachige Schlagwort „fake news“ (übersetzt „gefälschte Nachricht“) hat sich für alle Arten von „Zeitungsenten“ durchgesetzt – ob Presse, Radio, Fernsehen oder Web.

Eine Zeitungsente ist selbst bei genauem Lesen des betreffenden Artikels nicht immer offensichtlich. Meistens wird die Falschnachricht erst etliche Tage oder gar Wochen später als solche von Dritten entlarvt.

Manchmal hat dies fatale Folgen. Vor allem, wenn andere Medien dieselbe Meldung ungeprüft übernehmen und so einem breiten Publikum als Wahrheit verkaufen.

Der dann eintretende Kaskaden-Effekt kann dazu führen, dass einer späteren Korrektur weniger Glauben geschenkt wird, als der ursprünglichen Falschmeldung.

Daher darfst Du eine Zeitungsente nicht mit einem „Aprilscherz“ verwechseln:

Am 1. April veröffentlichen manche Medien bewusst erfundene Storys und Lügen, die allerdings mit Anspielungen auf dieses ganz spezielle Datum gespickt und spätestens am Folgetag an prominenter Stelle aufgelöst werden.

Zeitungsenten entstehen hauptsächlich aus folgenden Gründen:

  • Missverständnisse (z.B. sich widersprechende Augenzeugenberichte, Verwechslungen von Personen oder Orten)
  • Mangelnde journalistische Sorgfalt bei der Prüfung angeblicher Fakten
  • Bewusst gestreute Lügen, Unterschlagung von Fakten oder Manipulationen (um z.B. die öffentliche Meinung zu beeinflussen)

Hin und wieder nehmen Journalisten sogar das Risiko bewusst in Kauf, auf eine Zeitungsente hereinzufallen. Oft geht es darum, eine vermeintliche Sensation als Erster zu veröffentlichen, um Auflage zu machen, also den Verkauf anzukurbeln. Frei nach dem Motto „Die Geschichte klingt so toll, wird schon alles korrekt sein.“

Herkunft der „Zeitungsente“

Die „Zeitungsente“ ist keine Erfindung der Neuzeit. Bereits im 16. Jahrhundert finden sich sowohl in der deutschen als auch in der französischen Sprache Belege für die Nutzung des Worts „Ente“, um damit eine Lüge (oder einen Lügner) zu bezeichnen.

Bezogen auf die Presse gibt es eine weitere These über den Urpsrung:

Gesprochen klingt „Ente“ wie die Abkürzung „n.t.“. Selbige steht im Lateinischen für „non testatum“ und im Englischen für „not testified“.

Einige Zeitungen kennzeichnen auf diese Weise Zeitungsartikel mit unklarer Quellenlage oder zumindest Abschnitte daraus, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht geprüft wurden oder geprüft werden konnten.

Worttrennung

  • Zei·tungs·en·te

Aussprache (nach IPA)

  • ˈt͡saɪ̯tʊŋsʔɛntə

Beispielsätze

»Ach, das war nur eine Zeitungsente?« wunderte sich Susi, obwohl sie den Wahrheitsgehalt der Nachricht vor Tagen bereits selbst angezweifelt hatte.

Eine Zeitungsente zu drucken ist für jeden Herausgeber peinlich.

Die Meldung über den angeblichen Fund eines verschollenen Piratenschatzes entpuppte sich kurze Zeit später als Zeitungsente.


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